Ehrenschutz & Vorwort

Fotocredit © Lorenz Zenleser


EDITORIAL

Zwei Wochen vor Festivalstart grundlegende Änderungen und Streichungen vornehmen zu müssen, schmerzt unglaublich.

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Aufgrund der massiv steigenden Infektionszahlen und gleichzeitig fehlender Maßnahmen und Kommunikation von Seiten der Bundesregierung sehen wir als Veranstalterin die Sicherheit unseres Publikums, der Gäste und des Teams in der ursprünglich geplanten Veranstaltungsform nicht mehr gegeben.

Der Fokus der Festivalarbeit verschiebt sich: Krisenmanagement anstelle inhaltlichen Gestaltens, kurzfristige Umstrukturierungen statt Netzwerken und Austausch mit Kolleg_innen und Publikum.

Wir haben ein komplett neues Festivalkonzept erstellt, auf dessen Veröffentlichung wir uns trotz allem freuen - hoffend, dass unser Publikum Verständnis für diese Änderungen hat und das Festival gemeinsam mit uns genießen und gestalten will.

Die Festivalprogrammierung fokussiert sich in dieser Festivalausgabe stark darauf, widerständische, transformative und reflexive Potentiale filmischer Prozesse aufzuzeigen. Den vielschichtigen Handlungsspielraum von Dokumentationsprozessen auffächernd, verstehen wir Film als Instrument und dokumentarisches Filmen als visualisierte Geschichtsschreibung. Film gestaltet kollektive Erinnerung mit und lässt oft ungesehene Perspektiven Teil von dieser werden.

Mit der neuen Schwerpunktsektion STILL RECORDING wird dieses Potential betont. Die hier präsentierten Werke positionieren Film als Zeugnisse und Counter Narratives, Selbstreflexion, Emanzipation und Widerstand! Der diesjährige Eröffnungsfilm FLEE zeigt die Vielseitigkeit der filmischen Erzählmöglichkeiten:

Animationen und Archivaufnahmen sind die Tools, mit Hilfe derer Jonas Poher Rasmussen das Leben seines Schulfreundes erzählt, der in den 80er Jahren als Minderjähriger aus Afghanistan fliehen musste. Da der Hauptprotagonist nicht selbst in Erscheinung treten kann, weil er anonym bleiben muss, arbeitet der Filmemacher mit dem Pseudonym Amin Nawabi und ermöglicht es damit, die wahre Geschichte einer Flucht nach 20 Jahren zum ersten Mal zu erzählen. Rasmussen entwickelt eine Filmsprache, die eine Geschichte erzählbar macht, deren Protagonist diese selbst nicht schildern kann.

Fotocredit © Wolfgang Zajc

EHRENSCHUTZ

Bundespräsident Dr. Alexander Van der Bellen


Mit der Möglichkeit, Vergangenes im Jetzt zu verorten und eine Verbindung zu aktuellen Geschehnissen herzustellen, schlägt der Film so den Bogen zu einer Reflexion: Wer hat die Macht, die eigene Geschichte zu erzählen? Welche Geschichten bleiben aufgrund der Unmöglichkeit einer Erzählung ungehört? Was bedeuten Risiko und Sicherheit für Erzählende?

Gleichzeitig stellen sich Fragen nach Machtstrukturen und Verantwortungen, die durch filmisches Aufzeigen entstehen. Der diesjährige Festivaltrailer von Enar de Dios Rodríguez nähert sich dem Thema der Definitionsmacht, die das Re-Kontextualisieren von Bildern innehat. "Because there is a control that emerges by bringing things to sight, you know?", fragt die Erzählerin aus dem Off. Welche Machtdynamiken und Konsequenzen hat das Sichtbarmachen menschlichen Handelns inne? Gerade im Zusammenspiel von Kino und Menschenrechten steht die Frage nach dieser Verantwortung im Vordergrund.

Im diesjährigen Programm wird klar, dass Film kein isoliertes Medium ist, sondern eine Schnittstelle von Kunst, Geschichtsschreibung, Politik und Wissenschaft. Durch die inhaltliche Zusammenarbeit mit interdisziplinären Künstlerinnen wie Belinda Kazeem-Kamiński, die den Filmschwerpunkt OF WATER, AIR, FIRE and EARTH zusammenstellte und Helin Celik, mit deren Zusammenarbeit wir die Diskussion WHOSE STORY? konzipiert haben, wird deutlich, wie divers Film gestaltet, eingesetzt, gezeigt und verstanden werden kann.

Im Zentrum des Festivalprogrammes stehen wie immer die Protagonist_innen und Filmschaffenden, sowie die Lebensrealitäten, an denen sie uns teilhaben lassen. this human world bietet erneut eine Plattform für Auseinandersetzung und öffnet einen Raum für Gespräche, Diskussionen und Interaktionen, um das Gesehene in aktuellen politischen Kontext zu verorten. Die Auseinandersetzungen sind divers, kritisch, kreativ und ein wertschätzendes Zusammenspiel von Publikum, Kooperationspartner_innen, Filmschaffenden und dem Festival.

Wir freuen uns auf Euch!

Lisa Heuschober, Lara Bellon & Michael Schmied
Festivalleitung

Lisa Wegenstein & Johannes Wegenstein
Geschäftsführung

& das gesamte this human world Festivalteam